Hingehört: The Beautiful South – „0898“

Die Artworks werden immer geschmackvoller, die Songs bleiben klasse wie eh und je. Alles klingt noch immer wie beim Debüt Welcome To The Beautiful South, und selbst das klang ja schon wie 1986. Man kann ewig gestrig dazu sagen, oder aber: zeitlos.

Die Musik bleibt stets dezent, aalglatt und unaufgeregt. Das Außergewöhnliche liegt in der Perfektion, in der The Beautiful South ihr Metier betreiben (man höre sich nur den Duett-Gesang in Rocking Chair an), und natürlich nach wie vor in den Lyrics. Paul Heaton gehört zu dieser Spezies Mensch, denen man genauestes Beobachten und Wiedergabe des Erlebten schon als tiefgründige Sozialkritik auslegt. Muss wohl an der Welt liegen.

Es gibt nur wenige Bands, die einen Song wie 3 6 D schreiben können, der gleichzeitig oberflächlich und subtil ist. Oder ein Stück wie Here It Is Again, das zwar in jeder Hinsicht unheimlich ist, aber trotzdem im Radio gespielt werden könnte. Oder ein Lied, das so voller schwarzem Humor ist wie Something That You Said: so if you walk into your house / and she´s cutting up your mother / she´s only trying to tell you that / she loves you like no other. Oder das herzerwärmende Duett I´m Your No. 1 Fan.

Nur wenige Bands können einen Synthesizer so zum Rocken bringen wie in You Play Glockenspiel, I´ll Play Drums (geiler Songtitel!), das zudem in vier Worten eine perfekte Metapher für The Beautiful South liefert: white socks / tattooed underneath.

Als Video gibt es die Single Old Red Eyes Is Back, und zwar mit Verstärkung von James Dean Bradfield (im Hauptberuf ein Manic Street Preacher):

httpv://www.youtube.com/watch?v=JJEn6sjAq1A

The Beautiful South bei MySpace.