Künstler | Beautiful South |
Album | Choke |
Label | Go! Discs |
Erscheinungsjahr | 1990 |
Bewertung | *** |
Angeblich ist das dritte Album ja das schwierigste. Hier soll sich die Spreu vom Weizen trennen. Doch ich behaupte: Wenn das Debüt bereits kommerziell wie künstlerisch erfolgreich war, ist das zweite Album das schwierigste. Vor allem, wenn man wie Ex-Housemartin Paul Heaton längst kein Neuling im Geschäft und auch nicht mehr Anfang 20 ist, man also schon einiges abgeliefert und die Erwartungshaltung so präzisiert hat.
Das Songwriterduo Heaton/Rotheray hat sich jedenfalls offensichtlich schwer getan mit dem Zweitling. Die Herren hätten wohl gerne weiter auf die bewährten Zutaten gesetzt, wollten die Weiterentwicklung aber doch auch nicht vor der Tür lassen. Hätten sie aber mal gesollt. Denn oft genug wollen sie hier zu viel. Richtig klasse wird es nur, wenn sie alle Ambitionen beiseite lassen und ihr Heil in der Einfachheit und Beschränkung suchen. Etwa im wunderschönen Let Love Speak Up Itself, im bekannt doppelbödigen Should´ve Kept My Eyes Shut oder im kämpferischen I´ve Come For My Award.
Selbst für Beautiful-South-Verhältnisse ist I Think The Answer´s Yes enorm poppig. Natürlich nicht, ohne ein paar Widerhaken einzubauen: I´m walking down these pastures / I´m picking up sweet fruit / I´m shaking hands with people / that previously I´d shoot. Der Hit war trotzdem A Little Time, musikalisch sehr laid back, textlich gewohnt treffsicher. Und, wie Paul Heaton richtig feststellte, ist es „die Ironie der Ironie“, das solch ein Song ein Nummer-1-Hit wird.
Mit The Rising Of Grafton Street haben sie unverständlicherweise noch ein Instrumental draufgepackt. Jaja, der Anspruch… Das zweite Album ist wohl doch das schwerste.
Das Video zum wunderhübschen Let Love Speak Up Itself:
httpv://www.youtube.com/watch?v=En0TJVOX1Yc
2 Gedanken zu “Hingehört: The Beautiful South – „Choke“”