Künstler | The Doors | |
Album | Greatest Hits, Volume 2 | |
Label | Duchesse | |
Erscheinungsjahr | 1991 | |
Bewertung |
Wenige Bands können von einem so immensen Nachruhm zehren wie die Doors. Noch immer füllen die Ex-Mitglieder mit ihren neuen Projekten die Hallen, noch immer pilgern jährlich Tausende zu Jim Morrisons Grab in Paris, noch immer prosperieren weltweit etliche Doors-Coverbands.
Einen neuen Aufschwung erlebte die Musik der Band durch Oliver Stones Verfilmung ihrer Geschichte. Light My Fire war plötzlich wieder in den Charts, die Doors dreißig Jahre nach ihrer Gründung wieder omnipräsent. In einer der Schlüsselszenen des Films jagt Val Kimer als Jim Morrison halbnackt eine noch weniger bekleidete Frau durch ein Zimmer. Draußen ist es finstere Nacht, und drinnen lodert das Feuer. Blut und Sex, Drogen und Hexen sind im Spiel in einem nicht aufzulösenden Strudel der Emotionen und Instinkte.
Genau auf diese Weise funktionieren die Doors in ihren manischsten Momenten, wie dem Schluss von Spanish Caravan, das sich immer schneller dreht, als ob es einen hinausschleudern will, dadurch aber immer anziehender wird.
Die Wiederholung spielt in der Musik der Doors überhaupt eine große Rolle. Das indianische Mantra My Wild Love kann als Prototyp für weitere Lieder gesehen werden, die ebenfalls nicht auf Abwechslung setzen, sondern auf Gehirnwäsche durch Quantität. „Get together, one more time“, heißt es am Ende des beängstigenden Five To One immer wieder. Wo so viel Menge, Stolz und Wille ist, da gibt es kein Nachgeben oder Verzeihen. So wird auch im famosen Love Me Two Times nicht gefragt, sondern gefordert.
Was auch für die Singles gilt. Hello, I Love You etwa, im Refrain fast funky, bei der Strophe fast ein Marsch. Oder das melodisch bestes Doors-Stück überhaupt, People Are Strange, das wie viele Lieder auf Greatest Hits, Volume 2 Assoziationen an Musical-Nummern weckt. Jim Morrisons Texte sind enorm visuell, die Umsetzung seltsam optisch wie im Drama von The Unknown Soldier, der Reise auf dem Moonlight Drive oder dem revuehaften Walzer Wintertime Love.
Nicht halb so konzentriert ist Not To Touch The Earth, das geheimnisvoll beginnt und in Ekstase endet. Alles-oder-Nichts-Musik.
Die Leute von Laboratoire Garnier sind sicher sehr traurig, dass sie Jim Morrison nicht mehr als Testimonial gewinnen können: Ein haariger Clip zu People Are Strange:
httpv://www.youtube.com/watch?v=K3CHi_9sxj0
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