Künstler | The Kooks | |
Album | Konk | |
Label | Emi | |
Erscheinungsjahr | 2008 | |
Bewertung |
Es ist ein bisschen unfair, wenn man mit so viel Talent und Können gesegnet ist, dass man sein Metier nicht nur versteht, sondern dominiert. Wenn Roger Federer beim Tennis eine ganze Armee von Gegnern an die Wand spielt, wenn die Coen-Brüder jeden ihrer Filme zu einem Ereignis machen oder wenn Investor Warren Buffett jede noch so seltsam wirkende Geldanlage zu einem Riesengeschäft macht, dann meinen die Leute oft, dass dahinter wenig Anstrengung steckt. Weil es keine Mühe kostet, ist es auch nichts wert.
Auch die Kooks könnten schon bald mit solchen Vorwürfen konfrontiert werden. Denn nachdem Inside In/Inside Out vor zwei Jahren quasi nur über Mundpropaganda zu einem Überraschungshit wurde, legen sie nun mit Konk nach. Und beweisen schon wieder ihr riesiges Talent, ohne auch nur die Spur von Ehrgeiz erkennen zu lassen.
Selbst den Druck, der durch den Erfolg des Debüts (zwei Millionen verkaufte Exemplare brachten dem Quartett aus Brighton einen Platz im Vorprogramm der Rolling Stones ein) entstanden ist, lässt die Band um Sänger Luke Pritchard lässig an sich abgleiten. Hier wird nicht auf eine verlässliche Masche gesetzt, sondern viel gewagt (und gewonnen): der große Wurf wie das bezaubernde Gap oder Shine On, aber auch akustische Skizzen wie One Last Time.
Dieses todsichere Gespür für gute Songs ist durchaus nicht mehr weit weg von Größen britischer Songwriting-Kunst wie Travis oder den Kinks (das Album wurde nach dem Studio von deren Ray Davies benannt, in dem die Lieder auch aufgenommen wurden).
Vor allem mit dem famosen ersten Drittel der Platte beweisen die Kooks das. See The Sun, das enorm eingängige Always Where I Need To Be oder das dezent glamrockende Do You Wanna sind die musikalische Entsprechung eines perfekten Sommertags. „Man sollte das Publikum glücklich machen“, findet Gitarrist Hugh Harris. Mit Konk haben die Kooks das geschafft. Ganz mühelos.
Auch das könnte ein perfekter Sommertag gewesen sein: Die Kooks spielen Always Where I Need To Be live beim Bestival:
httpv://www.youtube.com/watch?v=aekyT150w0k
3 Gedanken zu “The Kooks – „Konk“”