Künstler | The Robocop Kraus |
Album | They Think They Are The Robocop Kraus |
Label | Epitaph |
Erscheinungsjahr | 2005 |
Bewertung | **1/2 |
Timing Is Everything hat Chris de Burgh einst behauptet. Da ist was dran. Und wenn es ums Abpassen des geeigneten Zeitpunkts geht, haben The Robocop Kraus diesmal alles richtig gemacht. Nachdem die Killers oder Bloc Party die Paarungen Gitarre-Keyboard und Rock-New Wave wieder hoffähig gemacht haben, kommt They Think They Are The Robocop Kraus genau richtig. Ohne sich zu verbiegen, liegt das Quintett mit seinem vierten Album plötzlich voll im Trend.
Es gibt hier komplexe, tanzbare und (manchmal etwas zu) clevere Musik und ein paar echte Hits (vor allem You Don’t Have To Shout). Aber auch ein paar Probleme. Manches ist bloß Manierismus (Concerned Your Secular Friends), das Englisch klingt mitunter reichlich teutonisch, insgesamt ist die Platte einen Tick zu lang.
Am verwirrendsten ist aber die Stimme von Thomas Lang. Sein rotziges Orgen könnte man sich eher in einer Nietenarmband-Punkband vorstellen als im Indiedisco-Act mit schmalem Schlips. So schleichen sich ein paar nervige Rockismen ein. Andererseits ist es gerade das Engagement in Langs Gesang, das den Stücken Seele und Herz verleiht. So bekommt They Think They Are The Robocop Kraus ein eigenes Gesicht. Dass dieses Gesicht ungeschminkt ist, sogar puterrot und verschwitzt sein darf, ist durchaus erfreulich. Und macht The Robocop Kraus zur zweitbesten Band, die jemals aus Nürnberg kam. Zu mehr reicht es mit diesem Album zwar nicht – aber die Zeit scheint für sie zu arbeiten.
Im Video zu You Don’t Have To Shout treffen The Hives auf Kraftwerk:
httpv://www.youtube.com/watch?v=FGIwyhA_m6o