Künstler | Yuck | |
Album | Yuck | |
Label | Pharmacy | |
Erscheinungsjahr | 2011 | |
Bewertung |
Väter sind cool. Wer einen Papa hat, der so cool ist wie meiner, der weiß das schon lange. Für alle anderen gibt es jetzt die gefeierte Website Dads Are The Original Hipsters. Und Yuck.
Denn die machen auf ihrem gleichnamigen Debütalbum eine Musik, die vor ziemlich genau 20 Jahren bei coolen jungen Männern (die jetzt also mit einiger Wahrscheinlichkeit Väter sind) schwer angesagt war. Es reicht fast völlig, genau zwei Bands zu benennen, um den Sound des Quartetts (zwei Briten, ein Ami, ein Japaner, alle mittlerweile in London ansässig) zu umschreiben: Dinosaur Jr. und die Lemonheads.
Viele Lieder wie der Opener Get Away, das erstaunlich beschleunigende Flanger-Fest Holing Out oder die ausgelassene Single Georgia haben die Gitarrenwucht der Grunge-Heroen um Lou Barlow und J Mascis. Dazu kommt der Gesang von Daniel Blumberg, in dem ganz viel Schmerz steckt, sobald er verzerrt wird, und der auch in den softeren Momenten noch eingehüllt wird von einem Holzfällerhemd aus Melancholie.
Die zweite Facette von Yuck zeigt eine Pop-Sensibilität und einen Sinn für Romantik, der Evan Dando die Tränen in die Augen treiben dürfte. Stutter ruht ganz warm in sich selbst, Suck wirkt faszinierend brüchig, Sunday hat ebenfalls diesen Lemonheads-Charme (und dazu einen gehörigen Schunkel-Faktor).
Auch das entspannte Shook Down ist ein tolles Beispiel dafür. „You could be my destiny / you could mean that much to me“, singt Blumberg – und Yuck hat noch ein paar mehr dieser ebenso einfachen wie eindrucksvollen Zeilen zu bieten. „I can be your suicide police man“ beispielsweise, das Blumberg gemeinsam mit seiner Schwester Ilana singt, die an verschiedenen Stellen des Albums immer wieder für nette Akzente sorgt.
Auch abseits davon scheren Yuck gelegentlich aus und entfernen sich von den beiden Über-Vorbildern. Wenn es auf Yuck richtig wuchtig zugeht, dann sind auch die Pixies nicht weit (Operation), und im Rausschmeißer Rubber entwickeln die Jungs dann einen ganz eigenen Sound. Drückend langsam ist dieser Song, dreckig und sumpfig. Quasi: Shoegaze mit Gummistiefeln. Und auf jeden Fall: auch in 20 Jahren noch cool.
Gummistiefel kann man auch im Video zu Rubber gebrauchen – bei so viel Wasser:
httpv://www.youtube.com/watch?v=3pt2YuvrWYE