Film | Johnny English – Jetzt erst recht! | |
Originaltitel | Johnny English Reborn | |
Produktionsland | Großbritannien, USA, Frankreich | |
Jahr | 2011 | |
Spielzeit | 101 Minuten | |
Regie | Oliver Parker | |
Hauptdarsteller | Rowan Atkinson, Gillian Anderson, Rosamund Pike, Daniel Kaluuya, Dominic West | |
Bewertung |
Worum geht’s?
Johnny English war ein Star-Agent für den britischen Geheimdienst MI7. Dann endete sein Einsatz in Mosambik aber mit einem „mächtigen Tritt in die Kronjuwelen“, wie seine Kollegen ihm gerne unter die Nase reiben: Der frisch gewählte Ministerpräsident des afrikanischen Landes, den er beschützen sollte, wurde vor laufenden Kameras erschossen. Für Johnny English war es das Ende seiner Spionage-Karriere. Er zog sich in die Berge von Tibet zurück, wo er unter Anleitung buddhistischer Mönche neue Kraft sammeln wollte. Fünf Jahre später wird er aber wieder gebraucht und von der neuen Geheimdienst-Chefin Pegasus zurückgeholt: Ein Komplott scheint auf die Ermordung des chinesischen Regierungschefs abzuzielen, und der Kontaktmann bei der CIA, der mehr über die Hintergründe zu wissen scheint, will seine Informationen ausschließlich mit seinem Ex-Kollegen Johnny English teilen. Einmal zurück im Dienst, spürt der Agent schnell eine Auftragskiller-Bande namens Vortex und eine geheimnisvolle neue Waffe auf, die womöglich beide auch bei seinem Fiasko in Mosambik eine Rolle gespielt haben. Beim Versuch, das geplante Attentat zu verhindern, bereiten ihm aber nicht nur die neuen Spielregeln beim MI7, heimtückische Gegner und Verräter in den eigenen Reihen diverse Probleme, sondern auch seine notorische Vorliebe für Fettnäpfchen.
Das sagt shitesite:
Die Idee von Johnny English, aus der mittlerweile sogar eine Trilogie geworden ist, hat auch hier zwei sehr entscheidende Probleme: Erstens gibt es schon sehr, sehr viele Parodien von Agentenfilmen, und keine wird dabei an die Austin-Powers-Reihe heranreichen können. Zweitens liegt die Stärke von Rowan Atkinson nicht in coolen Sprüchen, nonchalanter Verführung oder spektakulären Actionszenen, sondern in seiner Mimik – und die kann er in dieser Rolle bei weitem nicht ausschöpfen.
Lässt man diese Defizite beiseite, die auch im ersten Teil schon offenklundig waren, kann man mit Johnny English – Jetzt erst recht! dennoch seine Freude haben. Die Persiflage ist im richtigen Maße albern, schräg und inspiriert, manchmal sogar subtil (etwa mit der Besetzung von Ex-Bond-Girl Rosamund Pike als Verhaltenspsychologin im Team des MI7) oder frech (wie mit der Idee, den britischen Geheimdienst gut sichtbar von Toshiba sponsern zu lassen). Eine Stärke des Films ist auch die Stringenz des Plots, der erstens sehr viele klassische Bestandteile aus Agentenfilmen integriert (die internationale Verschwörung, der drohende Einsatz von Atomwaffen, die Puzzleteile – hier in Form eines Schlüssels – als Zugang zu einer perfiden Waffe, die Doppelagenten, die Technik-Gimmicks, der übereifrige Adlatus und nicht zuletzt die Passage, in der Johnny English in den eigenen Reihen in Verdacht gerät) und dabei zweitens deutlich klarer ist als zuletzt manche Handlungsstränge beim großen Vorbild James Bond.
Dieser Fokus ermöglicht es, die paar schönen Details heller strahlen zu lassen, mit denen der Film punkten kann, etwa das spontan geänderte Kennzeichen des Rolls-Royce-Dienstwagens, als der Agent unter Pseudonym einen Verdächtigen auf dem Golfplatz trifft, der absurde Hubschrauberflug von eben diesem Golfplatz in ein Krankenhaus oder der Running Gag mit der alten Frau als Killerin. Am lustigsten ist Johnny English – Jetzt erst recht! bezeichnenderweise ausgerechnet dann, wenn Atkinson seiner Paraderolle als Mr. Bean sehr nahe kommt. Die Verfolgungsjagd über den Dächern von Hongkong und vor allem die Szene, in der er mit sich selbst kämpft, erreichen das famose Gag-Niveau, das man sich für den gesamten Film gewünscht hätte.
Bestes Zitat:
„Du kannst dein Land verraten. Du kannst deine Freunde verraten. Aber niemals entkommst du Johnny English.“