Beinahe ist das wirklich wie bei einem kleinen Löwen. Ein bisschen niedlich sieht er aus, aber auch ein bisschen gefährlich. Man ahnt die Majestät und Kraft, die in seinen größeren Artgenossen steckt, und weiß doch ganz sicher, dass er keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte. Auf den Punkt gebracht wird dieser Charakter beim Peugeot 207 in der Front-Ansicht: Der Kühlergrill scheint den Betrachter anzugrinsen, doch die mit Chrom umrandeten Nebelscheinwerfer, die die Varianten Sport, Platinum und RC ausmachen, wirken wie Reißzähne zwischen diesen lächelnden Lippen und strahlen enorme Aggressivität aus.
Das Design setzt auch sonst auf Unverwechselbarkeit. Hinten sorgen dafür markante Radkästen und die extrovertierte Heckschürze. Im Innern werden die an ein Motorrad erinnernden Instrumente mit roten Zeigern und großem Drehzahlmesser ebenso zu Hinguckern wie das gewagt geschwungene Armaturenbrett. Auch in Punkto Sicherheit lässt der 207 aufmerken: Fünf Sterne erreichte er im Euro-NCAP-Crashtest. Sechs Airbags, ESP, ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und ein Notbremsassistent sind für die Unfallvorsorge an Bord.
Das Kurvenlicht (serienmäßig in der Ausstattungslinie Platinum, im Sport-Modell für 150 Euro Aufpreis zu haben) ist gerade in dieser Jahreszeit ein echter Gewinn. Und das Zusammenspiel von Servolenkung und ESP, das Peugeot Steering Stability Program (SSP) nennt, erweist sich als vorbildlich, wenn man den kleinen Löwen mit gewagten Manövern ein wenig provoziert.
Der gemeinsam mit BMW entwickelte 1,6-Liter-Motor zeigt dann auch seine Stärken: katapultartige Beschleunigung oder spritzige Zwischensprints sind aus den 109 PS zwar nicht herauszuholen. Dafür hat der Vierzylinder dank 240 Newtonmetern auch bei hohem Tempo noch einen kraftvollen, gleichmäßigen Durchzug. Auf Dauer kann man sich so zwar nicht mit den großen Raubtieren auf der linken Spur messen, aber das eine oder andere erstaunte Gesicht in einem Audi oder BMW lässt sich damit durchaus erzeugen.
Wer den Kleinen etwas liebevoller behandelt, wird eine anderen Stärke des 207 entdecken: Obwohl das Getriebe nur fünf Gänge bietet, bleibt er auch bei hochtouriger Fahrt vergleichsweise leise. Und bei sanftem Gasfuß erweist er sich als wahrer Ausdauermeister: Die 4,8 Liter Verbrauch (das entspricht einem CO2-Ausstoß von 126 Gramm pro Kilometer), die Peugeot verspricht, sind dann keineswegs Illusion. Die Reichweite bringt man damit locker in den vierstelligen Bereich. Wie beeindruckend das ist, verdeutlicht eine kleine Zahlenspielerei: Mit gerade einmal acht Tankfüllungen käme man damit auf der Luftlinie bis in den Sudan. Und dort gibt es, wie man hört, sogar noch echte Löwen.