Autor*in | Michael Krugmann | |
Titel | Oasis. Supersonic Supernova | |
Verlag | St. Martins Griffin | |
Erscheinungsjahr | 1997 | |
Bewertung |
Dieses Buch kommt mitten aus dem Moment und doch ist es vielleicht der beste Überblick, wenn man späteren Generationen einst das Phänomen Oasis erklären will (falls spätere Generationen keine Ohren mehr haben werden und so schlicht über die Musik der Gallaghers erleuchtet werden).
Aus zwei Gründen: Zum einen ist der Autor Amerikaner, der für eine US-Leserschaft schreibt. Deshalb wird hier nichts vorausgesetzt, sondern der politische, historische und pokulturelle Zusammenhang und Hintergrund stets mit erklärt. Der Autor erklärt die Band nicht für Hardcore-Fans, sondern scheint für Leute zu schreiben, die noch nie von Oasis gehört haben.
Zum anderen ist „Supersonic Supernova“ 1997 erschienen, kurz vor der Veröffentlichung von „Be Here Now“. Also zu einem Zeitpunkt, als Oasis noch perfekt waren, die beste Band der Welt, ohne einen Fleck auf der weißen Weste ihrer Welt-Eroberung. Damals schien die Warnung von Courtney Love noch angebracht: „Oasis must die. Do not buy Oasis records. They will come to rape and pillage our women and invade America.“
Deshalb ist das Buch (in erster basierend auf einer Collage bereits erschienener Interview-Fragmente) auch ein echtes Lese-Vergnügen. „Supersonic Supernova“ liest sich schlicht wie ein Märchen. Es ist spannend, aufregend, witzig, kaum zu glauben. Und es weckt den Wunsch, ins Geschehen einzutauchen, dabei zu sein. Mitten im Moment.
Bestes Zitat: „The five Manchester lads burst upon the scene in 1994 looking and acting like the Last Gang in Town, the rock’n’roll band the world had been waiting for. From the start, it was as if Oasis had absorbed all the classic archetypes – the melodic songcraft of the Beatles, the devil-may-care attitude of the Stones, and the guttersnipe aggression of the Sex Pistols – then spat it back out, remande and remodeled for the Nineties. What more could anyone want?“