Sie haben es bestimmt auch gehört: In dieser Woche wurde die Schallmauer durchbrochen. 10.000.000 Internet-Seiten, die auf „.de“ enden, gibt es jetzt. Wahnsinn! Von www.aachen.de bis www.zypern.de kann man auf der Datenautobahn rasen.
Kaum zu fassen, was für ein Informationsberg, welch unschätzbarer Wissensbestand sich da angesammelt hat. Man findet hier Antworten auf die großen Fragen (www.was-ist-der-sinn-des-lebens.de) und die kleinen Dinge (www.ich-zieh-um.de). Doch ein Test zeigt, dass viele unverzichtbare Domains zwar bereits registriert sind, aber keine Inhalte bieten.
Ein gewisser Heiner Coen, der die Seite www.leberwurst.de betreibt, vertröstet seine Besucher beispielsweise bloß bis auf Weiteres. Einer Firma in Zweibrücken gehört www.bescheuert.de, aber aufrufen lässt sich diese Seite ebenso wenig wie www.pillepalle.de, für die sich eine GmbH aus Darmstadt die Rechte gesichert hat.
Wer sich über solche Mängel des Netzes zurecht aufregen will, der droht gar in den Untiefen der digitalen Welt zu versinken. Eine Beschwerdemail an chef@internet.de kommt beispielsweise prompt zurück: „Das E-Mail-Konto ist in der Organisation, an die diese Nachricht gesendet wurde, nicht vorhanden“, heißt es. Das gleiche Schicksal erleidet man, wenn man an anderer Stelle Rat und Hilfe sucht: weihnachtsmann@lappland.de, orakel@delfi.de, superminister@bundesregierung.de, klinsmann@nationalmannschaft.de – durchweg niemand erreichbar.
Eine Mail an liebergott@himmel.de ist der letzte Ausweg. Doch auch ganz oben findet man keinen Ansprechpartner: „Das Zielsystem nimmt zurzeit keine Nachrichten an. Versuchen Sie es später erneut. Wenn der Vorgang erneut fehlschlägt, wenden Sie sich an Ihren Systemadministrator.“ Genauere Recherchen ergeben sogar, dass sich hinter der Adresse www.himmel.de eine Partnervermittlung verbirgt – genau wie hinter www.hoelle.de. Zum Verzweifeln ist das, zum Haareraufen, zum Heulen. Da gibt es nur noch einen Ausweg: www.anti-internet.de.