Wolfgang Koeppen – „Das Treibhaus“
Einen scharfen Blick auf den Politikbetrieb der Adenauer-Ära wirft Wolfgang Koeppen in „Das Treibhaus“. Die damals junge Bundesrepublik betrachtet er vor allem als vertane Chance.
Manche nennen es Popkultur: Musik, Film, Bücher, Leipzig
Einen scharfen Blick auf den Politikbetrieb der Adenauer-Ära wirft Wolfgang Koeppen in „Das Treibhaus“. Die damals junge Bundesrepublik betrachtet er vor allem als vertane Chance.
„The Noise Of Time“ ist eine fiktive Biographie von Dmitri Schostakowitsch – und thematisiert meisterhaft den Widerstreit von Kunst und Diktatur.
Von einer inkompetenten Verschwörung erzählt Fjodor Dostojewski in „Die Dämonen“. Das ist freilich nur ein Vorwand, um die politischen Strömungen seiner Zeit zu sezieren.
Was passiert, wenn die völlige Abwesenheit von Ethik auf den totalen Glauben an Technologie trifft? Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“, das jetzt in neuer Ausgabe vorliegt, liefert die weiterhin aktuelle Antwort darauf.
Tom Ripley schmeichelt sich bei einem reichen Firmenerben ein und nimmt dann dessen Identität an. Wird er erwischt? Diese Frage ist beinahe nebensächlich. Viel mehr geht es, wie so oft bei Patricia Highsmith, um die Frage: Was treibt ihn dazu?
Verkehrsunfall? Sebsttötung? Auftragsmord? Den Weg zu einem Todesfall zeichnet Uwe Johnson in „Mutmaßungen über Jakob“ kunstvoll nach – und verschleiert ihn zugleich.
Auch für seinen dritten Roman hat Will Self viel Lob eingeheimst. Ich fand „Shark“ trotzdem unlesbar – ein Buch sollte keine Gebrauchsanleitung benötigen.
Vor 20 Jahren, als kleiner Junge, wurde Samuel von seiner Mutter verlassen. Seitdem hat er sie nicht mehr gesehen, jetzt soll er vor Gericht für sie aussagen. Nathan Hill macht daraus in „Geister“ einen filigran konstruierten und sehr aktuellen Roman.
Catherine verliebt sich in ihren schwulen Freund James – das nimmt in „Zärtlich“ kein gutes Ende. Belinda McKeon zeigt mit ihrem Debütroman, wie sehr ein Buch an einer unsympathischen Hauptfigur leiden kann.
Aldo hat jedes Projekt in seinem Leben in den Sand gesetzt. Liam will über diese Serie des Scheiterns nun einen Roman schreiben. Daraus macht Steve Toltz mit „Fließsand“ einen wunderbar ehrlichen, poetischen, witzigen und intelligenten Roman.
Ausgerechnet eine unpolitische Stripperin gerät in „Die unbekannte Terroristin“ in Verdacht, einen islamistischen Anschlag in Sydney zu planen. Der Roman von Richard Flanagan ist aufrüttelnd, aber in seiner Kritik an Medien und Ermittlungsbehörden viel zu aufdringlich.
Die Tücken des Erinnerns und die Möglichkeiten des Erzählens sind die wichtigsten Themen in Mark Henshaws sehr poetischem Roman „Der Schneekimono“.
So etwas wie einen Spionagethriller im Akademikermilieu macht Joost de Vries aus seinem zweiten Roman. Das sorgt in „Die Republik“ für eine Spannung, die man sich kaum erklären kann.
„Meine geniale Freundin“ erzählt von der Freundschaft zweier Mädchen aus Neapel. Der erste Roman dieser als vierteiliger Saga angelegten Geschichte von Elena Ferrante ist ein atemberaubender Blick auf schwierige Verhältnisse, die Kraft der Bildung und eine Beziehung, die gerade von ihrem Ungleichgewicht lebt.
Mit ihrem Debüt „Die Falle“ ist Melanie Raabe ein Bestseller gelungen. Der Nachfolger „Die Wahrheit“ ist erneut ein packender Thriller, der nicht nur mit Fragen von Angst, Schuld und Wahrnehmung spielt, sondern vor allem spektakuläre Pointen und Volten bietet.