Kraftklub – „Kargo“
Kraftklub vereinen auf „Kargo“ ihre bekannten Stärken mit einer neuen Ernsthaftigkeit. Das ist echt, klug, aktuell und bedeutend.
Manche nennen es Popkultur: Musik, Film, Bücher, Leipzig
Kraftklub vereinen auf „Kargo“ ihre bekannten Stärken mit einer neuen Ernsthaftigkeit. Das ist echt, klug, aktuell und bedeutend.
K.I.Z. feiern auf dem Mixtape „Und das Geheimnis der unbeglichenen Bordellrechnung“ die besonders pubertäre Ausprägung von Deutschrap – allerdings auf einem Niveau, das seinesgleich sucht.
Elen hat Straßenmusik gemacht und früher auf Englisch gesungen. Auf „Blind über Rot“ vereint sie Singer-Songwriter-Tugenden mit Rock-Elementen und lebt von den dabei entstehenden Widersprüchen.
Mit 19 Jahren legte Aurora ein sehr modernes, stimmungsvolles und originelles Debüt vor. Ihre Ernsthaftigkeit beeindruckt dabei ebenso wie ihr Gesang.
Dendemann hat auf „Da nich für“ tolle Sounds und tolle Gäste am Start. Leider mangelt es seinem dritten Soloalbum an konkreten Themen, die unmittelbar funktionieren.
Auf seinem siebten Album „Alles ist jetzt“ hat Bosse seine Stärken erkannt und verfeinert sie jetzt. Das ist leider manchmal etwas langweilig.
Mit „Handgepäck I“ zeigt Clueso ein Ausmaß an Ernsthaftigkeit, Tiefe und Poesie, wie es ihm wohl wenige zugetraut hätten.
Ernsthaftigkeit und Eingängigkeit schließen sich bei Chvrches auch auf dem dritten Album keineswegs aus. „Love Is Dead“ setzt hingegen darauf, beide Komponenten bis zum Maximum auszureizen.
„Oliver Koletzki, The Early Years“, könnte der Untertitel für das fünfte Album des Künstlers lauten. Auch auf „I am O.K.“ regieren Beat-Begeisterung und Stilsicherheit.
Statt Derida und Adorno haben Tocotronic auf „Die Unendlichkeit“ ein paar weitere spannende Figuren entdeckt: sich selbst. So viel Autobiographie und Eindeutigkeit war bei ihnen lange nicht mehr, und das ist sehr wohltuend.
Zuversicht ist das wichtigste Thema von Bosse auf „Kraniche“. Das hat zwar kein großes Geheimnis, dafür aber sehr unmittelbar.
Attitüde und Inhalt passen beim dritten Album von Wanda weniger zusammen denn je: „Niente“ ist nahe am Schlager und oft unerträglich blasiert.
Den Titel darf man wörtlich nehmen: Auf „Lust For Life“ verbreitet Lana Del Rey einen Optimismus, den man bisher kaum von ihr kannte.
Mehr Mut, mehr Horizont: Kraftklub zeigen auf „Keine Nacht für niemand“ erneut, dass sie ein unfassbarer Glücksfall für die Musik (und Jugend) des Landes sind.
Musik für Leute, die Ratgeberliteratur schätzen: Das zweite Album der Mighty Oaks ist rechtschaffen und völlig frei von Spannung.